Sonntag, 25. Januar 2015

Travel Diary Australia: Work in Bowen


Mein erster Arbeitgeber in Australien war ein Tischlereibetrieb in der Nähe von Cairns, dem kleinen Örtchen Innisfail. Dort durfte ich zwei Tage lang als Vertretung Schränke auswaschen und Möbel polieren. Leider waren die lukrativeren Jobs in der Region rar gesäht und mein Mitbewohner und ich reisten weiter nach Townsville um dort unser Glück zu versuchen. Dort trennten sich schließlich unsere Wege, da ich es mit Feldarbeit versuchen wollte und er lieber warten wollte, bis sich etwas in der City ergab. 

Durch Zufall landete ich mit zwei sehr netten Mädels in dem Dorf Bowen, in welchem die Tomaten-, die Mango-, und die Melonensaison gerade in den letzten Wochen war. Und wir hatten Glück: Ein sogenanntes "Working Hostel", eine Pension, welche auch Farmjobs vermittelte, bot uns Unterkunft an und vermittelte uns auf die umliegenden Farmen. 









Ich arbeitete bei "Veejays", einem Betrieb welcher die von den "Pickern" geernteten Tomaten nach verschiedenen Kriterien ("yellow", "red", "shape", "rotten") sortierte und dann weiterverkaufte. Ich stand sechs Tage die Woche 10 Stunden am Stück am Band, sortierte Tomaten und bekam dafür ca. 18 australische Dollar die Stunde. Damit war ich überdurchschnittlich gut bezahlt und konnte trotz hoher Kosten für Unterkunft und Essen einiges sparen. 
Möchte man in Australien auf dem Feld als Picker oder auf einer Farm arbeiten sollte man auf eines achten: Den Stundenlohn. Viele Farmen bezahlen per "bucket", das bedeutet, man bekommt vor allem als Picker keinen Lohn pro Stunde, sondern per gepflückter Frucht oder per vollem Eimer. Auch wenn das auf den ersten Blick gut klingt, unterschätzt man jedoch den Aufwand, bei ca 35 Grad auf dem Feld zu stehen und gegen die Zeit anzukämpfen. Oftmals bekommen die Picker kaum das Geld für Hostel und Verpflegung zusammen und ans Sparen ist kaum zu denken. Sollte man trotzdem pflücken wollen, sollte man darauf achten, dass der Preis pro Eimer hoch genug angesetzt ist.

Leider endete die Saison bei Veejays bereits nach fünf Wochen und ich war gezwungen, noch eine Woche bis zu unserer geplanten Weiterreise zu überbrücken. Diese Woche verbrachte ich in 18 Stunden Schichtdienst bei einer Bezahlung von 14 Dollar und 40 Grad Hitze in einem anderen Tomatensortierbetrieb. Zum Glück war es nur eine Woche!


Die Hostelbesitzer regelten übrigens nicht nur die Arbeitsvermittlung, sondern kümmerten sich auch um Steuern und Versicherung. Nach sechs Tagen Arbeit blieb uns letztlich nur der Sonntag um ein wenig auszuspannen. Da Bowen nah am Meer liegt und vom Hostel aus ein Shuttelservice "for free" zweimal am Tag fuhr verbrachten wir unseren freien Tag meistens an dieser wunderschönen kleinen Bucht:




Man hätte es durchaus schlechter treffen können ;)


Love Lilli

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